SoLaWi - wofür steht das eigentlich?
Immer mehr ernährungsbewusste Menschen wünschen sich regionale, biologisch angebaute und nachhaltige von Lebensmittel.
Diese Bedürfnisse stehen in der solidarischen Landwirtschaften (kurz SoLaWi), in Form eines Vereins oder einer Genossenschaft, im Vordergrund. Denn eine marktunabhängige, solidarische Landwirtschaft bedeutet den Anbau von frischem regionalem Gemüse in einer Interessengemeinschaft auf Basis des Solidaritätsprinzips, ganz nach dem Motto:
„Was dem Einzelnen nicht möglich ist, das vermögen Viele!“
So funktioniert
die SoLaWi
Unsere SoLaWi ist eine Genossenschaft, der man zunächst als Mitglied beitritt, indem man mindestens einen Genossenschaftsanteil erwirbt. Alle Mitglieder, die zusätzlich noch einen Ernteanteil beziehen, zahlen einen monatlichen Beitrag, der sich am Produktionspreis orientiert (Richtwert). Sie erhalten dafür ein Mal wöchentlich eine Gemüsetasche. Allerdings ist deren Preis nicht bindend. Hier kommt der Solidaritätsgedanke ins Spiel. Wer mehr zahlen kann und möchte, zahlt mehr, wer weniger finanzkräftig ist, zahlt weniger – solange am Ende die Produktionskosten gedeckt sind.
Solidarisch bedeutet auch, sich gegenseitig zu unterstützen. Daher ist die Mithilfe der Mitglieder auf dem Acker und bei der Ernte betriebsnotwendig und gewünscht, sie ist aber nicht verpflichtend. Ein Teil der organisatorischen Arbeit wird in Arbeitskreisen erledigt. Jedem Mitglied steht es frei, eine der vielfältigen Mitmachmöglichkeiten zu wählen oder sich mit ganz eigenen Ideen einzubringen. Entscheidungen werden gemeinsam getroffen, Demokratie, Transparenz und Mitbestimmung werden großgeschrieben.

Ernterisiko verteilt auf vielen Schultern
Da das Gemüse regional und saisonal angebaut wird, sind Schwankungen bei der Menge des Ernteanteils zu erwarten. Das heißt, im Sommer und Herbst ist die Gemüsetasche gut gefüllt, im Winter hingegen hat sie möglicherweise einmal etwas weniger Inhalt.
Geplant ist in unserer SoLaWi seit 2025 eine ganzjährige Versorgung mit feldfrischem Gemüse und in den Wintermonaten die zweiwöchige Ausgabe von Lagergemüse. Ungünstige Wetterbedingungen oder andere für den Anbau nachteilige Einflüsse, können die Ernte einmal schmälern, bis Gegenmaßnahmen wirken. Daher wird auch in dieser Zeit der gleiche Beitrag weitergezahlt, um den Betrieb am Laufen zu halten.
Durch dieses feste Einkommen für die Genossenschaft sind vorausschauende Planungen möglich, und finanzielle Investitionen nicht mehr abhängig vom Ernteerfolg. Das Ernterisiko wird hier auf die vielen Schultern der Mitglieder verteilt und liegt nicht allein bei den Gärtnerinnen.
Auch wenn unsere Erntetaschen Gemüse enthalten, das auf den konventionellen Märkten seinesgleichen sucht, geht es nicht in erster Linie darum, möglichst billiges Bio-Gemüse zu produzieren. Neben der Versorgung unserer Ernteteil-Inhaber, möchten wir ebenso ein Beispiel für biointensiven, nachhaltigen Nahrungsmittelanbau in der eigenen Region geben und andere Menschen inspirieren.